Verabschiedung eines besonderen Abiturjahrgangs - Übergabe der Abiturzeugnisse am THG Nördlingen

Aufgrund der Umstellung vom achtjährigen auf das neunjährige Gymnasium gibt es in Bayern heuer deutlich weniger Abiturienten. Bayernweit konnte an nur 100 Schulen in diesem Schuljahr die Allgemeine Hochschulreife erworben werden. Im Landkreis Donau-Ries war die einzige Schule mit einem Abiturjahrgang das Theodor-Heuss-Gymnasium Nördlingen. Am vergangenen Freitag haben nun eben jene 21 Schülerinnen und Schüler ihr Abiturzeugnis bei einem feierlichen Festakt erhalten. Nach einem schwungvollen Auftakt der Bigband unter Leitung von Andreas Nagl mit „Stompin at the savoy“ begrüßte die stellvertretende Schulleiterin Claudia Dahl die Abiturienten mit ihren Familien, die Lehrkräfte sowie Ehrengäste mit einem anschaulichen Filmvergleich. So gratulierte sie den Hauptdarstellern, den Helden des Blockbusters „Abitur 2025“ zu ihrer erfolgreich überstandenen Mission. Zudem bedankte sie sich bei der unterstützenden Filmcrew im Hintergrund, den Eltern, sowie den Regisseuren und Drehbuchautoren, dem Lehrerteam, die allesamt dazu beigetragen hätten, dass die Hauptdarsteller glänzen konnten. Landrat Stefan Rößle zog in seinem Grußwort ebenso einen einprägsamen Vergleich, bei dem der Landkreis als Träger mit dem Schulhaus ein Beet angelegt habe, in dem die Abiturienten als Setzlinge eingepflanzt worden und nun prächtig gediehen seien; Eltern als Bienen und Lehrer als Gärtner hätten stets eifrig unterstützt. Wie auch nachfolgend Oberbürgermeister David Wittner und Elternbeiratsvorsitzender Axel Lumper gratulierte der Landrat zum Erfolg des bestandenen Abiturs, das viele Türen öffnen werde. Alle drei Festredner wünschten sich, dass die Abiturienten nach den in der Welt gesammelten Erfahrungen wieder in die Region zurückkehrten. Stellvertretend für den Abiturjahrgang blickten Sebastian Neumeyer und Daniela Godja auf ihre Zeit am THG zurück. Sie gingen dabei auf die Besonderheit ihres Jahrgangs ein; 16 von ihnen seien nach ihrer Mittleren Reife über die Einführungsklasse gekommen, fünf entstammten entweder dem alten G8 oder der Überholspur des G9. Gemeinsam hätten sie nun die Hürde des Abiturs gemeistert und würden ihre unterschiedlichen Zukunftswege beschreiten. Zudem bedankten sie sich bei verschiedenen Mitschülern, Lehrkräften, allen voran bei Oberstufenkoordinatorin Ruth Hubel, und weiteren Mitgliedern der Schulfamilie mit kleinen Geschenken. Auch Schulleiterin Dr. Renate Rachidi ging in ihrer Rede auf die Besonderheit des diesjährigen Abiturjahrgangs ein, für die es drei Gründe gebe. Zum einen seien sie als Einführungsklassenschüler, Wiederholer und Überspringer im sogenannten Auffangnetzwerk Bayern nicht den klassischen Weg eines Gymnasiasten zum Ziel des Abiturs gegangen, hätten dabei aber stets an das eigene Können geglaubt. Zum anderen seien sie mit 21 Absolventen ein sehr kleiner Abiturjahrgang. Des Weiteren seien sie trotz der geringen Größe eine besonders vielfältige Gruppe. Für die Zukunft wünschte die Schulleiterin dem Jahrgang Resilienz und Widerstandskraft, zudem den Mut, Herausforderungen aktiv anzugehen, Lust am weiteren Lernen, um den Horizont zu erweitern, und das Glück, Unterstützung von Familie und Freunden zu erhalten. Nach einer weiteren beschwingten Einlage der Bigband mit „Route 66“ folgte der Höhepunkt der Veranstaltung, die Übergabe der Abiturzeugnisse. Als beste Abiturientin mit der Traumnote 1,0 wurde Katja Baumgartner ausgezeichnet.