Das Theodor-Heuss-Gymnasium Nördlingen trauert um Herrn Günter Dischinger

 

Herr Dischinger (geb. 02.04.1939, gest. 06.06.2025) war von 1990 bis 1993 Schulleiter am THG, eine der vielen Stationen seines beruflichen Lebens, das im untenstehenden Text von einem ehemaligen Schüler ausführlich gewürdigt wird.

 

 

Gunzenhausen. Am Freitag, 6. Juni, ist der Gunzenhäuser Oberstudiendirektor Günter Dischinger im Alter von 86 Jahren verstorben. Vielen Gunzenhäusern war er durch seinen Unterricht am Simon-Marius-Gymnasium, sein Engagement für die Städtepartnerschaft mit Isle im Limousin und durch seine Aktivitäten in der katholischen Pfarrei St. Marien Gunzenhausen gut bekannt. 

 

Früh hatte Dischinger Schulen in Gunzenhausen besucht. Der Stadt war er, auch wieder in den vergangenen Jahrzehnten, heimatlich verbunden. Dazwischen ging er maßgeblichen Tätigkeiten in Bayern und auch im Ausland nach. Dischinger unterrichtete hauptsächlich die Fächer Französisch, Deutsch und Geschichte. Bevor er 1990 ans THG kam, war er seit 1967 am Simon-Marius-Gymnasium in Gunzenhausen und an der NATO-Schule Brunssum in den Niederlanden tätig. In Gunzenhausen stärkte er vor allem das Fach Französisch. Besonders aus diesen 14 Jahren Tätigkeit als Lehrer am Simon-Marius-Gymnasium ist er in der Region bekannt. 

 

Aufbau und Pflege der Städtepartnerschaft mit Isle bei Limoges Mitte der 80er Jahre wären ohne Dischinger nicht denkbar. Viel wirkte er im Hintergrund, um Begegnung und Völkerverständigung jenseits von Absichtserklärungen zu bewegen. Ab 1990 leitete er Gymnasien und weitere Bildungseinrichtungen in Nördlingen, Brüssel („Deutsche Schule“), Lichtenfels und Bad Münstereifel.

 

Günter Dischinger war ein Mensch, der viel bewegen wollte und auch bewegte. Seine Unterrichtsstunden waren stets exakt wie auch kreativ vorbereitet. Wer von seinem Unterricht profitieren wollte, kam umfassend auf seine Kosten. Bei allen seinen Tätigkeiten hat ihn seine Frau Paula Dischinger-Weemaes aus Flandern vorbehaltlos unterstützt. Auch nach der Pensionierung war Günter Dischinger vielfältig im Einsatz, etwa als Gründungsdirektor der Schule einer katholischen Gemeinschaft. Er war Mitglied in nicht-schlagenden und nicht-nationalen katholischen Studentenverbindungen im Cartellverband.

 

Günter Dischinger schwebte das Ideal der europäischen Verständigung und Einigung vor, das er mit seiner Frau vorlebte. Anforderungen an andere stellte er zunächst an sich selbst. Getragen hat ihn der katholische Glaube, für den er sich vielfältig einsetzte. Seine beiden Kinder, darunter Architekturprofessor Albert Dischinger (wir berichteten), stehen voll im Familien- und Berufsleben. Am 12.6. wurde Günter Dischinger in Gunzenhausen beigesetzt.

 

 

Veit Neumann