
Im Rahmen der politischen Bildung fand am Theodor-Heuss-Gymnasium Nördlingen ein aufschlussreicher Extremismus-Workshop statt, der von der Bayerischen Informationsstelle gegen Extremismus (BIGE) in Zusammenarbeit mit dem Kultusministerium organisiert wurde. Daran nahmen die 9. Klassen teil, um sich intensiv mit den Themen Radikalisierung und Extremismus auseinanderzusetzen. Der Workshop begann mit einer Einführung in die Mechanismen von Radikalisierungsprozessen. Die Schülerinnen und Schüler setzten sich mit der Frage auseinander, wie sich extremistische Denk- und Argumentationsmuster entwickeln und welche Zeichen, Symbole und Kleidungsstile häufig mit rechtsextremistischen Einstellungen in Verbindung gebracht werden. Ein zentraler Punkt war die Förderung einer rationalen Argumentationsfähigkeit, die es den Jugendlichen ermöglichen soll, extremistischen Ideologien kritisch gegenüberzutreten. Die Analyse eines Videos, in dem die Hauptfigur Simon drei Mal den gleichen Tag mit unterschiedlichem Ausgang erlebt, regte dazu an, über die Erfahrungen des Protagonisten nachzudenken. Anhand des Beispiels erschlossen die Schüler Gründe, die den Anschluss an extremistische Gruppen verursachen können, und erarbeiteten wirksame und praktikable Gegenstrategien im Alltag. Eindrücklich war die Diskussion über rechtsextremistische Dresscodes. Der Referent Martin Schmidt erklärte, dass alltägliche Kleidung, die im normalen Handel erhältlich ist, in der Regel unproblematisch ist. Jedoch wurde betont, dass das Posten verbotener Zeichen im Internet strafbar ist und dass es die Aufgabe von allen ist, aufmerksam zu sein, um extremistische Gruppen und Einstellungen zu erkennen. Die Workshop-Inhalte ermutigten die Jugendlichen, sich aktiv mit ihrer Umwelt auseinanderzusetzen: „Sei aufmerksam, informiere dich, sei kritisch und hinterfrage“, lautete der Appell von Herrn Schmidt. Zudem wurde betont, wie wichtig es ist, sich Gehör zu verschaffen und Hilfe zu suchen, wenn man mit extremistischen Ansichten konfrontiert wird.