Theolina und Theolino auf großer Fahrt in Regensburg

Was für ein toller Ausblick von der Walhalla aus!
Was für ein toller Ausblick von der Walhalla aus!

„Oh, ich bin ja sooooo aufgeregt!“, ruft Theolina und hüpft wie ein wild gewordener Flummi durch das Treppenhaus. Auf den Rücken hat sie einen kleinen Rucksack geschnallt, zwischen ihren Ohren britzelt es und kleine pinkfarbene Blitze zischen hin und her. Ihr Bruder Theolino ist ganz erstaunt. „So zappelig und aufgelöst habe ich dich ja schon lange nicht mehr erlebt“, meint der knallgrüne Außerirdische zu seiner Schwester. „Ja, was glaubst du denn?!? Wir dürfen zusammen mit einigen Menschenkinder mit ins Schullandheim nach Regensburg. Natürlich bin ich da außer mir“, quietscht Theolina und ist so schnell zur Tür hinaus, dass Theolino kaum hinterherkommt. Die beiden hüpfen voller Vorfreude zum Busbahnhof, wo schon Frau Endres, Frau Scheuringer, Herr Lokietsch und Herr Reinhardt gemeinsam mit den Klassen 6a und 6c warten. „Worauf wartet ihr denn alle noch?“, quietscht das pinkfarbene Galaxiemädchen und springt allen voran in den Bus, der sie nach Regensburg bringt. Theolina und Theolino, die seit ihrer Ankunft aus dem All außer dem THG-Gebäude nur wenig gesehen, kleben förmlich an der Fensterscheibe, um unterwegs wirklich alles zu sehen. „Ui, hast du gesehen, wir sind gerade über eine Brücke auf eine Insel mitten im Wasser gefahren!“, flüstert der kleine Grünling seiner Schwester zu; vor lauter Aufregung hat er fast keine Stimme mehr. „Das ist die Donau“, erklärt Frau Endres, „und die Jugendherberge, in der wir die Woche verbringen, liegt genau auf dieser Insel.“ „Das ist ja toll! Eine Insel!“, Theolino ist so begeistert, dass er beim Ausstieg aus dem Bus fast über seine Füßchen stolpert. Nach dem Bezug der Zimmer steht auch schon der erste Programmpunkt an: eine Stadtentdeckungstour mit Hilfe der Actionbound-App. Die knallbunten Winzlinge kommen aus dem Staunen gar nicht mehr heraus, so sehr gefällt ihnen die Mischung aus alten und neuen Gebäuden in der Innenstadt. Völlig geplättet von den vielen Eindrücken fallen die beiden abends in ihre Betten und sind schon gespannt darauf, was die Woche noch alles bringen wird. Am nächsten Morgen geht es erst einmal auf eine kleine Zeitreise. „Wie, Zeitreise?“, fragt Theolina ganz erstaunt. „Ich dachte, Menschen können noch nicht durch die Zeit reisen.“ Da muss Frau Endres lachen. „Nein, das darfst du nicht so wörtlich nehmen. Wir können nicht wirklich in der Zeit reisen, aber Regensburg ist eine alte Römerstadt, Castra Regina, mit einem großen Kastell. Darum schauen wir uns heute einmal an, wie die Römer hier so gelebt haben. Außerdem dürfen wir eine echte römische Musterung, eine probatio, mitmachen.“ „Das klingt echt spannend“, findet Theolino. Doch was dann alles kommt, hat er nicht erwartet. Gemeinsam mit der 6c basteln er und seine Schwester ein römisches Mühlspiel, nehmen die Formation der römischen Schildkröte ein und üben sich im Tauziehen. Diese Zeitreise gefällt ihnen ohne Frage! Am Nachmittag steht dann die Suche nach den eigenen Stärken auf dem Programm. Bei verschiedenen Aufgaben überqueren die puscheligen Außerirdischen die Brücke des Mutes und gelangen in das Land der schönen Worte. So gestärkt werfen sie sich dann ins Getümmel mit den Sechstklässlern, um eine Runde Volleyball mitzuspielen. Beim Frühstück des dritten Tags stärken sich die intergalaktischen Geschwister ganz besonders gut. Denn sie haben schon gehört, dass erst einmal ein langer Spaziergang ansteht. Es geht nämlich zur Walhalla. Auf ihren kurzen Beinchen ist das eine ganz schön anstrengende Strecke. „Uff“, ächzt Theolina, als sie dann vor der großen säulengesäumten Halle auf dem Bräuberg stehen. „Aber allein für diesen unglaublichen Ausblick hat sich das schon gelohnt“, findet sie. Bei Theolino tanzen die Blitze zwischen den aufgestellten Ohren, so begeistert ist er von der Aussicht. Dann geht es in die Gedenkhalle hinein. Tief beeindruckt betrachten die Geschwister die Heldenbüsten und Gedenktafeln, die von den großen Taten der Menschen zeugen. Zurück geht es dann per Schiff auf der Donau. Noch nie haben die Puschelgeschwister so etwas gemacht. „Auf unserem Planeten düsen wir immer mit Ufos herum. Schiffe haben wir nicht“, erklärt Theolino. Mit so vielen Eindrücken träumen die die beiden natürlich besonders gut. Bezüglich des ersten Programmpunkts von Tag vier sind sie dann erst einmal etwas skeptisch. „Da steht etwas von Pfui Teufel“, bemerkt die pinkfarbene Theolina und verzieht das Gesicht. „Das klingt jetzt erst einmal nicht so lecker.“ „Ach was, das wird schon“, sagt Frau Endres optimistisch. „Dabei geht es ins Mittelalter, und wir schauen uns bei einer Stadtführung die hygienischen Möglichkeiten dieser Zeit an, z.B. die Toiletten.“ „Das klingt ja auch schon wieder so interessant!“, findet Theolino, stopft sich schnell den letzten Rest der Frühstückssemmel in den Mund und springt vom Tisch. Bei der Stadtführung finden die intergalaktischen Geschwister dann heraus, dass sie zum Glück nicht im Mittelalter schon auf der Erde gelandet sind. „Kannst du dir vorstellen, dass sich die Menschen da nicht regelmäßig geduscht haben? Und ein Deo gab es auch nicht!“, ruf Theolina entsetzt aus. Anschließend machen sich dann alle auf in das Haus der bayerischen Geschichte zur Schwerpunktführung „Bahn frei, Schiff Ahoi“. Dort entdecken sie gemeinsam allerlei nützliche, alltägliche und kuriose Fotbewegungsmittel. Besonders gefesselt sind die kleinen Außerirdischen natürlich vom geheimnisvollen Raketenflugzeug. Außerdem dürfen sie verschiedene Verkehrswege durch Bayern nachstellen und mit Robotern testen. „Das macht richtig Spaß“, findet vor allem der knallgrüne Theolino. Am Abend packt Theolina dann wieder ihren Rucksack, denn am Freitag soll sie der Bus wieder nach Nördlingen bringen. „Die Woche in Regensburg war wirklich aufregend, aber jetzt freue ich mich schon wieder auf das THG, das seit unserer Bruchlandung auf der Erde unser Zuhause geworden ist“, stellt sie fest.