Begabungsförderung am THG

Im Rahmen des Kurses "Performative Streifzüge durch den UNESCO Global Geopark Ries" des Begabungsstützpunktes Nordschwaben unternahmen die Teilnehmer eine Exkursion am Schäferweg entlang.
Im Rahmen des Kurses "Performative Streifzüge durch den UNESCO Global Geopark Ries" des Begabungsstützpunktes Nordschwaben unternahmen die Teilnehmer eine Exkursion am Schäferweg entlang.

Am Theodor-Heuss-Gymnasium Nördlingen wird Bildung neu gedacht: 15 Schülerinnen und Schüler verschiedener Gymnasien Nordschwabens erkunden im Kurs „Performative Streifzüge durch den UNESCO Global Geopark Ries“ den Geopark auf theatrale Art und Weise. In diesem Block-Seminar für besonders begabte und interessierte Gymnasiasten Nordschwabens werden schauspielerische und geographische Aspekte kombiniert. Die Teilnehmenden dürfen dank dieser innovativen Lernmethode intensiver als sonst in traditionellen Klassenzimmern üblich in die Geschichte der Entstehung des Rieses eintauchen. Interdisziplinäre Führung Die Idee zum Kurs, welcher heuer am Begabungsstützpunkt Nordschwaben stattfindet, hatte Beate Eger vom Fachbereich Darstellendes Spiel. Unterstützt wird sie durch Isabell Zilles aus dem Fachbereich Geographie. Die beiden Kolleginnen schaffen durch ihre fachliche Expertise ein Lernumfeld, das sowohl akademisches Wissen als auch kreative Entfaltung bei den Lernenden fördert. Die Rolle des performativen Theaters Das performative Theater nutzt die jeweilige Umgebung, also die Natur oder auch das Stadtbild, als Bühne, auf der die Schüler ihr Wissen über die Geologie, Ökologie und Geschichte des Geoparks kreativ umsetzen können. So entwickeln die Schülerinnen und Schüler mit Hilfe verschiedener Arbeitsaufträge Szenen, die in die geographischen Gegebenheiten eingebettet sind. Anhand der unterschiedlichen inhaltlichen Perspektiven bekommen sie ein Gefühl für die soziale, historische und auch geographische Bedeutung eines Ortes. Diese Methode ermöglicht es den Teilnehmern, ein tieferes Verständnis für die Region zu entwickeln und gleichzeitig ihre schauspielerischen Fähigkeiten zu erweitern. Kreative Samstage Die Teilnehmer treffen sich an sechs Samstagen im Jahr, um ganztags an je einem thematischen Schwerpunkt zu arbeiten. So befasste sich die heterogene Schülergruppe anfänglich mit den Grundlagen der Entstehung des Rieses und besuchte dazu u.a. das Rieskrater-Museum. Des Weiteren reisten die Schülerinnen und Schüler auch einige Jahrhunderte in die Vergangenheit, um ein Gefühl für die Grundlagen des Lebens im Ries zu bekommen. Hierfür stellten sie historische Ereignisse und verschiedene Berufsbilder im Mittelalter schauspielerisch im historischen Stadtbild Nördlingens dar. Außerdem verfassten sie eigene thematische Texte und arbeiteten mit Gedichten (teils in Rieser Mundart), die sich auf den Geopark und seine Landschaft bezogenen. Nach dem Schäferweg führt die nächste Exkursion zusammen mit einem Geopark-Führer am Mühlenweg entlang. Direkte Begegnungen Die Exkursionen führen durch verschiedene Landschaften des Geoparks, wo die Schüler nicht nur die Natur genießen, sondern auch direkten Kontakt zu lokalen Experten wie Schäfern und Geoparkführern haben. Diese Begegnungen vermitteln Einblicke in die Lebensweise und die beruflichen Herausforderungen im Bereich der Tier- und Landwirtschaft im Donau-Ries. Ausblick Die Leiterinnen des Seminars blicken optimistisch auf die Möglichkeit, das Projekt fortzuführen und weiterzuentwickeln. Sie betonen die Bedeutung solcher interaktiven, praktischen und kreativen Lernerfahrungen, die nicht nur das Wissen der Schüler erweitern, sondern auch deren persönliche und soziale Fähigkeiten fördern. Das Begabungsseminar im UNESCO Global Geopark Ries steht exemplarisch für eine innovative und erlebnisreiche Bildungsmethode, die zeigt, wie durch die Integration von darstellendem Spiel und Wissenschaft ein mit allen Sinnen erlebbares Lernumfeld geschaffen werden kann.