Das P-Seminar „Schulaquarium“ besucht den Schwäbischen Fischereihof in Salgen

Nach dem Umbau des Theodor-Heuss-Gymnasiums entstand der Wunsch, ein Aquarium im Bereich der neuen Mensa zu errichten. Um dieses Vorhaben zu realisieren, wurde für die Schüler*innen der 11. Klasse das P-Seminar „Schulaquarium“ unter der Leitung von Herrn Holzner angeboten. Nach erfolgreichem Absolvieren des Berufsorientierungsteils im ersten Schulhalbjahr arbeitet das Seminar seitdem an der Planung und Umsetzung des Projekts. Schnell einigten sich die Schüler*innen darauf, einen Bezug zur Heimat und hiesigen Ökosystemen durch das Aquarium darstellen zu wollen. So reifte die Idee, ein einheimisches Gewässer nachzubilden. Um kompetente Unterstützung zu erhalten, setzte sich die Gruppe mit dem Schwäbischen Fischereihof in Salgen in Verbindung und erhielt eine Einladung zur Besichtigung und Beratung. Am 07.03.2022 besuchte dann das Seminar mit Herrn Holzner den Fischereihof. Dort nahm der Biologe Maximilian Dietrich das Seminar in Empfang und erläuterte in einem ersten Vortrag die Bedeutung von natürlichen Gewässern für die Umwelt. Anschließend ging er auf unterschiedliche Gewässerzonen und die damit verbundenen Ansprüche an Lebewesen in einem Fluss ein. Zum Abschluss des ersten informellen Teils erläuterte Herr Dietrich den Schüler*innen die Aufgaben des Fischereihofs in Salgen, die sich in folgende Bereiche gliedern: Fischereifachberatung, Nachzucht für den Arterhalt, Beratung und Bildung. Durch diese Einblicke erhielt das Seminar schon erste wichtige Informationen zur Gestaltung des Aquariums: Am besten sei es, die Brachsenregion nachzustellen. Die dort lebenden Fische hätten keine großen Ansprüche an Fließgeschwindigkeit oder Sediment und sind deshalb optimal für ein Aquarium geeignet. Auch die Wasserqualität spielt für das Wohl der Tiere und Pflanzen eine wichtige Rolle. In Bächen und Flüssen kann die Qualität über das Vorkommen von Arten (Zeigerorganismen) bestimmt werden. Im Aquarium erfolgt dies durch diverse Messungen. Auf dem Gelände des Fischereihofs befindet sich der Weißbach, ein begradigter Bach, der für Lehrzwecke und Gewässergütebestimmung auf dem Grundstück des Hofes renaturiert wurde. Herr Dietrich und ein mutiger Schüler wagten sich bei eisigen Temperaturen in das Gewässer, um mit Käscher und Eimer ausgerüstet Zeigerorganismen zu fangen. Nach reichlicher Ausbeute durften die Schülerinnen und Schüler in der Fischereischule mit Hilfe der gefangenen Tiere, die Wasserqualität des Weißbachs bestimmen. Anschließend wurden die Lebewesen wieder in die Freiheit entlassen. Nach einem kurzen Film über die Aufgaben des Fischereihofs folgte eine Besichtigung der Nachzuchtbecken, bei der das Seminar Einblicke in die Fütterung und Aufzucht von Regenbogenforellen, Nasen und Huchen erhielt. Abschließend ging es zurück in das Lehrgebäude des Fischereihofs, um das dortige Schauaquarium genauer zu betrachten. Dieser Teil trug zu wesentlichen Erkenntnissen für die Planung des eigenen Schulaquariums bei. So konnte die selbst gebaute Unterkonstruktion mit Verkleidung genau studiert werden und das Seminar war sich einig, dies übernehmen zu wollen. Auch über die technische Ausstattung mit den benötigten Filtern, Belüftern und Beleuchtungsquellen bekam es einen ersten Eindruck. Die Bedeutung der Innengestaltung mit Sediment, Pflanzen, Wurzeln und Gesteinen war ein weiterer zentraler Punkt, der wichtige Anregungen und Informationen für das weitere Vorgehen enthielt. Nach so vielen Impulsen bedankten und verabschiedeten sich die Teilnehmer*innen von Herrn Dietrich und vereinbarten in Kontakt zu bleiben. Jetzt gilt es die Planungen voranzubringen, sich mit dem Architekturbüro Obel abzustimmen und die Finanzierung des Projektes anzugehen.

Markus Holzner